
Eines der gemäss „NATIONALEM GLÜCKSPRODUKT“ glücklichsten Länder der Welt will nun auch erstes Bioland der Welt werden: Bhutan. Bis 2020, so will es die Regierung, soll ganz Bhutan einen zertifizierten Öko-Status erreichen und vermarkten können. Und hat dazu ein staatliches Bio-Programm lanciert. Der kleine Himalaya-Staat zwischen China und Indien versorgt sich ausser mit Reis weitgehend selbst, obwohl nur in den fruchtbaren Tälern auf drei Prozent der Fläche Ackerbau möglich ist. 80% des Landes sind bewaldet.
Schon jetzt bewirtschaften die meisten Bauern ihre Felder mit traditionellen ökologischen Anbaumethoden. Aus Überzeugung, aber häufig auch, weil Chemikalien zu teuer oder in entlegenen Bergdörfern gar nicht verfügbar sind. Nun soll der Verkauf von Schädlings- und Unkrautvernichtungsmitteln sowie Chemie-Dünger ganz verboten werden. Mit neuen Anbaumethoden und der Auswahl traditioneller Pflanzensorten, die widerstandsfähiger gegen Schädlinge sind, könnten die Erträge nicht nur gehalten, sondern sogar gesteigert werden, so die Regierung.
„Dass wir die Wahl hätten, auf biologische Landwirtschaft umzustellen ist ein weltweit verbreiteter Mythos. Aus Sicht der Ernährungssicherheit haben wir keine andere Wahl, sondern es ist eine Frage des Überlebens.“
2012, damaliger Premierminister Bhutans, Jigmi Thinley, beim UN-Nachhaltigkeitsgipfel Rio+20
Gleichzeitig soll ein Ausweg aus der mühsamen Konkurrenz mit der industriellen Landwirtschaft im Nachbarland Indien gefunden werden. Der Wachstumsmarkt Öko-Landwirtschaft soll den Bauern neue, andere Exportmöglichkeiten eröffnen.
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Links:
- Bio-Königreich Bhutan – GEO, Nr. 12/13
- Bhutan will erstes Bioland der Welt werden – NZZ, 2013